Telemedizin: Was ist das überhaupt?
In einem Satz: Telemedizin bezeichnet jene Diagnostik und Therapie, die mittels Telekommunikation räumliche und zeitliche Distanzen zwischen Ärzten, Therapeuten, Apothekern und den Patienten überbrückt. So sind beispielsweise der Gang zum Arzt und der Aufenthalt im Wartezimmer recht zeitintensiv. Doch per Telefon, Videochat oder Messenger kann man sich zumindest eine erste medizinische Beratung direkt nach Hause holen. Vor allem Patienten auf dem Land und Menschen mit klarer Diagnose (etwa einer chronischen Erkrankung) profitieren von den Videosprechstunden.
Auch die kontinuierliche Überwachung von Patienten ist per Telemedizin möglich. So ist es etwa bei Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz wichtig, Blutzucker- und andere Werte regelmäßig zu messen. Mithilfe von Smartphone-Apps oder Gesundheitsarmbändern können Patienten dies ohne viel Aufwand selbst tun bzw. tun lassen: Die Geräte senden die Daten automatisch zum betreuenden Arzt oder ins Krankenhaus.
Onlineberatung und Ferndiagnose: Klappt das wirklich?
Anfang Mai 2018 hat der Deutsche Ärztetag einen großen Schritt in Richtung Medizin der Zukunft gewagt. Der Beschluss: Ärzte in Deutschland dürfen ihre Patienten künftig per Telefon, SMS, E-Mail oder Online-Chat behandeln – auch ohne den bisher erforderlichen vorherigen persönlichen Kontakt in der Praxis. Der Beschluss sieht vor, dass es zukünftig zur Sorgfaltspflicht der Ärzte gehört, Patienten umfassend über ihre Online-Behandlung aufzuklären. Im Einzelfall ist der Ausschluss einer Beratung oder Behandlung über digitale Medien möglich, wenn dies medizinisch vertretbar ist und die erforderliche ärztliche Sorgfalt bei Diagnostik, Beratung, Therapie und Dokumentation nicht gewährleistet werden kann.